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Dr. Thomas Jocks
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Eine neue, leistungsfähige Methode zur Trennung und Fraktionierung von Nanopartikeln, Proteinen und Biopolymeren
Eine neue, leistungsfähige Methode zur Trennung und Fraktionierung von Nanopartikeln, Proteinen und BiopolymerenAF4 plus HF5 gleich Separation hoch zweiDie Fluss-Feldflussfraktionierung (F4) ist eine Familie von universellen Trennmethoden für Moleküle und Partikel, bei der man sich einen hydrodynamischen Querfluss senkrecht zur Hauptströmungsrichtung für die Separation zunutze macht. Bekannt und bereits verbreitet ist die asymmetrische Fluss-Feldflussfraktionierung (AF4), bei der ein flacher, länglicher Kanal eingesetzt wird und die im Vergleich zur symmetrischen Fluss-FFF (SF4) verbesserte Trennleistungen und Probenkapazitäten zeigt. In diesem Beitrag wird die Hohlfaser-Fluss-FFF (HF5) vorgestellt, die nun erstmalig kommerziell praxistauglich verfügbar ist (Wyatt Technology Europe). Die Hohlfaser-Fluss-FFF (HF5)
Der Kanal der HF5 besteht aus einer semipermeablen Membranfaser mit porösen Wänden. Wird ein Flüssigkeitsstrom, also beispielsweise ein wässriger Puffer mit gelösten oder in Suspension befindlichen Bestandteilen, durch die Faser hindurch gepumpt, so kann ein Teil der Strömung durch die Wände austreten und bildet eine Querströmung (CrossFlow) im Verhältnis zur Hauptströmung, die entlang der Faser in Richtung Kanalauslass gerichtet ist. Durch Einwirkung des Querstromes, der sich mit dem parabolischen Flussprofil der Längsströmung überlagert, erfolgt eine Trennung der Probenbestandteile. Diese Trennung beruht auf den unterschiedlichen Diffusionskoeffizienten der zu separierenden Komponenten und damit auf dem hydrodynamischen Radius bzw. der Molekülmasse (Abb. 1). Das Herzstück der Trennung: der HF5-Kanal
Das Polymer, aus dem die Hohlfasern hergestellt werden, ist relativ preiswert, sodass kostengünstige HF5Kartuschen als Einmalartikel verfügbar sind. Dies eliminiert auf elegante Weise sämtliche Probleme, die sich in der Vergangenheit bei manchen Anwendungen stellten, etwa bei sterilen Arbeiten oder falls eine Probenverschleppung zwischen den Versuchsreihen unter allen Umständen ausgeschlossen werden soll. Der in Abb. 2 gezeigte HF5Kanal stellt eine zum Patent angemeldete Neukonstruktion dar. Das Gehäuse ist 17 cm lang und besitzt neben einer Reihe von Dichtungselementen zwei Endfittings für den Der neue AF4-Kanal Um das Umschalten zwischen beiden Trennmodi zu vereinfachen, wurde ein völlig neuer AF4-Kanal entwickelt. Dieser besitzt wie die HF5-Kartusche nur zwei Anschlussöffnungen. Die Injektion der Probe erfolgt mit der mobilen Phase über den Einlass. Die Abdichtung des Kanals – früher ein neuralgischer Punkt in solchen Systemen – wird im neuen Kanal mithilfe einer speziell konstruierten Dichtfläche erreicht (zum Patent angemeldet), die gegenüber herkömmlichen Konstruktionen keine Spacerfolien und weniger Anpressdruck benötigt. Diese Technik ermöglicht auch die Konstruktion großer Kanäle, die beispielsweise für semi-präparative Trennungen geeignet sind. Ergebnisse und Diskussion Reproduzierbarkeit der Trennung Um die Qualität der Separation und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse beim Einsatz des neuen Hohlfaserkanals zu überprüfen, wurden 50 Trennläufe mit Rinderserumalbumin (BSA) nacheinander auf derselben HF5-Kartusche durchgeführt. In der Tabelle 1 ist die Statistik der wichtigsten Kenndaten dieser Ansätze zusammengefasst. Die Daten machen deutlich, dass die Reproduzierbarkeit zwischen den Läufen sehr gut ist. Die Kartusche ermöglicht für mindestens 50 Läufe praktisch deckungsgleiche Fraktogramme mit Basislinientrennung. Die Wiederfindungsrate liegt stabil bei 80 %. Die Methode erweist sich damit als äußerst robust im Vergleich zur HPLC. In weiteren Versuchen konnte die hohe Reproduzierbarkeit selbst noch nach 100 Trennungen nachgewiesen werden (Daten hier nicht gezeigt). Auch zwischen verschiedenen Kartuschen sind die Messungen sehr stabil und liegen im selben Bereich. Tabelle 2 zeigt 3 Trennläufe nach Kartuschentausch: Die Parameter besitzen ähnliche Werte mit niedrigen statistischen Differenzen. Dies lässt auf eine hohe Reproduzierbarkeit von Modul zu Modul schließen. Höhere Nachweisempfindlichkeit Eine weitere wichtige Eigenschaft der Hohlfasertechnik ist die geringere Probenverdünnung – verglichen mit der AF4. Dadurch wird eine höhere Nachweisempfindlichkeit ermöglicht (Abb. 4). Gezeigt ist die Höhe des UV-Signals als Funktion der Aufgabemenge des Enzymproteins Carboanhydrase (CAH) im Vergleich zwischen HF5 und zwei verschiedenen AF4 Kanälen, (SC – short channel und LC – long channel). Die Kanalhöhe ist vergleichbar (HF5 Radius 400 ?m, Kanalhöhe der AF4 Kanäle 350 ?m). Aufgrund des geringen Kanalvolumens von 100 ?L sind die Peaks nach der HF5 Trennung um den Faktor 4 bzw. 6 höher. Abbildung 5 zeigt das Fraktogramm aus der Trennung eines Proteingemischs. Die enthaltenen Komponenten – sowohl Monomere als auch Oligomere – sind problemlos nachweisbar. Es wird nahezu Basislinientrennung erreicht.Berechnung der Fraktogramme Die theoretischen Grundlagen der FFF-Trennung sind sehr detailliert beschrieben. Daher lässt sich das Trennergebnis – das Fraktogramm – vorhersagen, wenn die Größe der Probenbestanteile vorgegeben ist. Umgekehrt kann man aus der experimentellen Retentionszeit die Größe der jeweiligen Fraktion berechnen. Dieser Zusammenhang kann zur Methodenentwicklung genutzt werden. Dazu hat Wyatt unter der Bezeichnung „ISIS“ eine Software entwickelt, die es auch einem unerfahrenen Anwender leicht macht, für den jeweiligen Fall die optimale Trennmethode zu erarbeiten.Schlussfolgerungen Die Resultate aus dieser Studie machen deutlich, dass die HF5 mit dem hier vorgestellten System eine ebenso gute Trennung zeigt wie die bereits bewährten AF4-Kanäle. Der „DUALTEC“-Ansatz bietet dem Nutzer ein Höchstmaß an Sensitivität, Flexibilität und Produktivität. Nicht nur ist der Arbeitsbereich wesentlich größer als bei der SEC/GPC. Auch sorgen das Fehlen jeglicher Wechselwirkung mit dem Säulenmaterial sowie die Vermeidung von Scherkräften selbst bei empfindlichem Probenmaterial für eine saubere, robuste und schonende Auftrennung. Dies dürfte vor allem den Anwendern Vorteile bringen, die mit ihren komplexen Proteinmolekülen und großen Partikeln in der Vergangenheit mit der Säulenchromatografie schnell an die Grenzen des Machbaren stießen. Speziell die einfache Handhabung der Hohlfaser bei außergewöhnlich guten Trennergebnissen auch mit „Problemkandidaten“ kann sich hier durchaus als überlegener Ansatz erweisen. So gesehen wäre es erstaunlich, wenn die „Eclipse DUALTEC“ HF5/AF4-Technologie in nächster Zeit nicht eine stattliche Anzahl neuer Nutzer aus den verschiedensten Anwendungsgebieten gewinnen könnte. Um die Tabellen zu sehen, laden Sie sich bitte das vollständige PDF (oben rechts) herunter Literatur beim Verfasser
[1] Zattoni A, Rambaldi D, Reschiglian P, Melucci M, Krol S, Coto Garcia AM, Sanz-Medel A, Roessner D, Johann C., J Chromatogr A 1216:9106-9112 (2009). Foto: © Dr. Thomas Jocks |
L&M 2 / 2012Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Die Autoren:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |