Bioenergie - Treibstoffe aus AlgenDas schwarze Gold der MikroalgeNachwachsende Rohstoffe wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten als ein viel versprechendes Thema für die Energiegewinnung gehandelt und mit Biodiesel und Bioethanol haben sie bereits Einzug in den Energiemarkt gehalten. In neuerer Zeit kam die Bioenergieherstellung durch die Konkurrenz zwischen Bioenergie- und Nahrungsmittelproduktion immer mehr in das Kreuzfeuer der Kritik.
Vor dem Hintergrund der weltweiten Suche nach Alternativen für fossile Energieträger und der Notwendigkeit einer Reduktion des CO2-Ausstoßes gewinnen die Bemühungen einer industriellen Mikroalgenproduktion eine völlig neue Bedeutung. Hier einige Fakten: Mikroalgen als stark chlorophyllhaltige Zellen sind im Vergleich fünfmal so effizient in der Umwandlung von Sonnenlicht in Biomasse wie höhere Pflanzen. Der Ertrag je Hektar ist mit jährlich bis zu 150 Tonnen fünfzigmal so groß wie der von Raps. Der wesentlich geringere Flächenbedarf von Algenproduktionsanlagen stellt eine kaum bis nicht vorhandene Flächenkonkurrenz zu etablierten landwirtschaftlichen Kulturen dar. Mikroalgen Algen sind vorwiegend im Wasser lebende, ein- oder vielzellige autotrophe Organismen von verhältnismäßig einfacher Organisation und unterschiedlicher Größe und aufgrund ihrer enormen physiologischen und morphologischen Diversität auf der Erde allgegenwärtig. Es wird geschätzt, dass die im Süß- und Salzwasser lebende Gruppe der Algen, die mikroskopisch -kleine Einzeller (Mikroalgen), aber auch bis zu 30 m lange Riesentange umfasst (Makroalgen), jährlich etwa die gleiche Menge Kohlendioxid assimiliert und organische Substanzen biosynthetisiert, wie die höheren Pflanzen an Land. Mikroalgen sind die ersten Sauerstoff-Produzenten der Erde, die wichtigsten CO2- Konsumenten, der Beginn der Nahrungskette in den Ozeanen, die wichtigsten Primär- produzenten der Welt. Je nach Algenart und Wachstumsbedingungen besitzt die über 35.000-mal wissenschaftlich beschriebene Mikro-algen-Spezies ein breites Spektrum an hochwertigen Inhaltsstoffen wie z.B.:
hohe Proteingehalte mit dem kompletten Spektrum an essenziellen und nicht essenziellen - Aminosäuren, Mikroalgen sind derzeit auf den Märkten für Nahrungsergänzungsmittel, Futterzusätze, Grundstoffe für die chemische -Industrie, die Pharmazeutik (z.B. krebshemmende Medikamente) und Kosmetika präsent. Es können aber auch Zusatzstoffe für die Landwirtschaft und für Aqua-kulturen oder die Rekultivierung von Industriebrachen gewonnen werden. Abwasserreinigung, CO2-Recycling und die Biosorption von Schwermetallen sind weitere wichtige Einsatzgebiete. Der industrielle Algenmarkt ist viel versprechend und wächst exponentiell. Biotechnologische Nutzung
Der entscheidende Ansatzpunkt für eine biotechnologische Nutzung der Algen ist die hohe Effizienz, die in entsprechenden Kultivierungssystemen zu einer Überlegenheit gegenüber den saisonal abhängigen Ackerpflanzen und anderen Biomasserohstoffen führen kann. So können Mikro-algen über das ganze Jahr täglich geerntet werden und die Produktivität von Algen ist bis zu fünfzigmal höher als die von Getreide. Darüber hinaus beansprucht die industrielle Produktion von Algen keine landwirtschaftliche Nutzfläche, kein Trinkwasser und wenn, wird auf einen geschlossenen Wasserkreislauf geachtet und somit lässt sich auch der Wasserverbrauch auf ein Minimum reduzieren (Abb. 1 und 2). Industrielle Produktion von Treibstoffen
Im Zusammenhang mit der energetischen Nutzung der Mikro-algen und dem damit verbundenen Konkurrenzdruck auf den Rohstoff Algenbiomasse gewinnt die Effi-zienz der Algenproduktion, d.h., die je Mengeneinheit produzierter Algen erforderliche Kulturfläche, eine entscheidende Rolle. Algenkultivierungssysteme
Mikroalgen können in offenen, geschlossenen oder auch z. B. Ultradünnschicht-systemen kultiviert werden. Geschlossene Reaktoren besitzen eine Reihe von prinzipiellen Vorteilen:
- geringere CO2-Verluste
Diese Fotobioreaktoren ermöglichen durch transparente Reaktorwände (Röhren, Platten) einen Lichteintrag in die Kultursuspension, bei dem etwa 90 % des eingestrahlten Lichts die Zellen erreichen. Foto: Rasche |
L&M 4 / 2009Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Der Autor:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |