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Weinanalytik
WeinanalytikAnalyse von Wein mittels direkter Zerstäubung und radialer ICP-OES
Überproduktion und steigende Anforderungen nach Qualitätswein haben weltweit zu
Wein zählt zu den populärsten alkoholischen Getränken. In vielen Kulturen ist Wein fester Bestandteil des täglichen Speiseplans. Sein positiver Effekt zur Verhinderung von Herz-Kreislauferkrankungen, sofern in Maßen genossen, ist bekannt. Als Naturprodukt ist jedoch auch Wein Umwelteinflüssen ausgesetzt. Für Pestizide, Insektizide, toxische Elemente sowie zugelassene Hilfsstoffe sind deshalb Grenzwerte mit maximalen Konzentrationen in nationalen and internationalen Richtlinien festgelegt.
- EU Richtlinien EC466/2001 [1] und EC1622/2000 [2] Die Analyse von Wein umfasst toxische Elemente wie As, Cd und Pb sowie Fe, Zn, Cu und Mn, welche die Qualität des Weins beeinflussen. Gemäß der deutschen Weinverordnung gelten die folgenden Grenzwerte: Grenzwerte [mg/l] von Elementen gemäß der deutschen Weinverordnung
Al 8 Die Überwachung solcher Konzentrationen stellt für eine moderne ICP-OES üblicherweise kein Problem dar. Müssen die Proben vor der Analyse jedoch aufgeschlossen werden, ist eine Analyse wegen der bis zu 100-fachen Verdünnung schwierig bis unmöglich, denn die Grenzwerte liegen damit im Bereich der Nachweisgrenze. Ein Aufschluss ist jedoch notwendig, da die direkte Analyse in vielerlei Hinsicht problematisch ist: - Wein ist eine teilweise flüchtige Matrix - Alkohol und Zucker verursachen in den relevanten Spektralbereichen molekulare Störungen - Der stark strukturierte Untergrund verhindert die Anwendung herkömmlicher Untergrundkorrekturverfahren -Herkömmliche Interferenzkorrekturverfahren können nicht angewandt werden -Die Alkohol- bzw. Zuckerkonzentration, erforderlich für eine Korrektur, lässt sich mit der ICP-OES “nicht” bestimmen
-Der Grad der Interferenz ändert sich stark mit dem Alkohol und Zuckergehalt im Wein Als Alternative bietet sich die Analyse mittels direkter Zerstäubung zusammen mit einem neuen, Pixelintensitäts-, verdünnungsbasierten Korrekturverfahren. Es berücksichtigt alle matrixrelevanten Komponenten und korrigiert, obwohl die genaue Zusammensetzung nicht bekannt ist, die jeweiligen spektralen Effekte. Alkoholische Getränke (Wein) stellen hierfür ein gutes Beispiel dar, da die beschriebenen Konzentrationsschwankungen von Alkohol, Zucker und Geschmacksstoffen ohne Korrektur eine Kalibration und Messung unmöglich machen. Experimentelles Alle Messungen wurden mit einem SPECTRO ARCOS (SPECTRO Analytical Instruments, Kleve, Germany) mit radialer Plasmabetrachtung durchgeführt. Die Proben wurden ohne weitere Vorbereitung analysiert. Als interner Standard wurde 2?mg/L Sc hinzugefügt. Kalibrationsstandards Die Kalibrationsstandards wurden mittels 1000?mg/L Einzelelementstandards durch Verdünnung der entsprechenden Mengen hergestellt. Zur Matrixanpassung wurden 15?% Ethanol den Lösungen zugegeben. Molekularer Störungen wurden mit dem “Smart Background” Untergrundkorrekturverfahren korrigiert. Hierzu wurden vier separate Proben mit variierenden Ethanolkonzentrationen vermessen. Als interner Standard wurde 2 mg/L Sc den Proben hinzugefügt Ergebnisse und Diskussion Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht der verwendeten Wellenlängen und deren Nachweisgrenzen (NWG). Die NWG wurden berechnet unter Verwendung der folgenden Gleichung [6]: NWG = 3 RSDb c/SBR
Wobei:
Nachweisgrenzen (NWG) ausgewählter Linien
Element Line LOD (3Sigma)
In der Tabelle sind 3Sigma-Nachweisgrenzen ausgewählter Linien in einer 15%igen Ethanol-Wasser-Matrix dargestellt. Die Werte zeigen, dass die erforderliche Empfindlichkeit zur Erfüllung der Normen erreicht wird. Schlussfolgerung Die Spurenelemente in Wein wurden mittels direkter Zerstäubung ohne vorherigen Aufschluss mit dem SPECTRO ARCOS mit radialer Plasmabetrachtung bestimmt. Die Methode lässt sich auch auf andere alkoholische Getränke anwenden. Dabei wird die erforderliche Empfindlichkeit zur Erfüllung der Normen erreicht. Wiederfindungsmessungen bei verschiedenen Weinen ergeben mit dieser Methode eine hohe Präzision. Zusätzliche Vorteile der ICP-OES sind der große lineare Kalibrationsbereich sowie kurze Analysenzeiten. Die ICP-OES ist damit eine kosteneffiziente Methode für die Qualitätskontrolle von Wein.
Literatur Foto: © photocase.de | zabalotta |
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