Forscher
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Prof. Dr. Axel Kramer
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Neue Möglichkeiten für verbesserte Wundheilung
Neue Möglichkeiten für verbesserte WundheilungWissenschaftler des Universitätsklinikums Greifswald untersuchen zusammen mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald) seit Juli 2008, wie Plasma in der Wundheilung und Hygiene wirkungsvoll eingesetzt werden kann. Die Leitthemen PlasmaCure und PlasmaDent laufen im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts Campus PlasmaMed. Plasma, der 4. Aggregatzustand Physikalisches Plasma wird auch als der 4. Aggregatzustand der Materie bezeichnet, den man sich gut am einfachen Beispiel des Wassers vorstellen kann. Als Eis liegt es in fester Form vor. Führt man Energie zu, schmilzt das Eis zu Wasser und liegt in flüssiger Form vor. Führt man weiter Energie zu, verdampft das Wasser und liegt schließlich gasförmig vor. Wird einem Gas noch mehr Energie zugeführt, entsteht ein Plasma– ein Zustand, in dem sich aus den Gasatomen äußere Elektronen lösen. Es entstehen reaktive Radikale sowie UV- Strahlung. Die mittlere Temperatur kann dabei Raumtemperatur haben („Niedertemperatur-Plasmen“) und ist für den Einsatz im medizinischen Bereich geeignet. Plasma wirkt antimikrobiell
Bereits früh konnte die antimikrobielle Wirkung von Plasma auf planktonische Erreger experimentell nachgewiesen werden [1]. Hierzu wurden Testkeime auf Agarplatten ausgestrichen und mit Plasma behandelt [2]. Es konnten nach kurzer Behandlungszeit Hemmhöfe nachgewiesen werden. Grund für Infektionserkrankungen sind meist in Biofilmen lebende Bakterien (z.B. chronisch infizierte Wunden, Parodontitis). Dabei hüllen sich die Erreger in eine extrazelluläre polymere Matrix (bestehend aus Polysacchariden, Proteinen, Lipiden und Nukleinsäuren) ein, in der sie vor Umwelteinflüssen, antimikrobiellen Substanzen und physikalischen Einflüssen geschützt sind. Daher haben auch die handelsüblichen Antiseptika Plasma kann die Wundheilung und Einheilung von Implantaten fördern Es besteht die begründete Chance, durch Oberflächenveränderungen mittels Plasma die Implantateinheilung zu fördern. Nach nur kurzer Plasmabehandlung konnte der Kontaktwinkel auf verschiedenen Vitanimplantatoberflächen von 90 ° auf superhydrophil (< 5 °) gesenkt werden. Der Grad der Hydrophilität beeinflusst die Zellanlagerung. Die Einheilung von Implantaten könnte dadurch verbessert werden. Darüber hinaus ist eine Förderung der Wundheilung durch Plasma aufgrund folgender Teilwirkungen vorstellbar [7]:
- Debridierende Wirkung auf der Wundoberfläche [8], Zudem sind schwer erreichbare Entzündungsherde am Körper und vielleicht im Körper (z.B. Gelenke, Zahnimplantate) durch die Verteilung des Plasmas im Gasstrom erreichbar. Somit könnte Plasma in Zukunft eine interessante Therapieoption für eine verbesserte Heilung von Wunden sowie infizierten Implantaten sein.
Literatur Foto: © Prod. Dr. Axel Kramer |
L&M 5 / 2011Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Der Autor:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |