Eindämmung von MRSA – Projekte und Kooperationen
Eindämmung von MRSA – Projekte und KooperationenGemeinsam gegen Infektionen
Welche Menschen haben ein höheres Risiko, an MRSA zu erkranken?
Dieser kleine Ausschnitt aus den vielen hundert Fragen, die an Experten des MRSA-net Projektes gestellt werden, zeigt, dass das Thema MRSA die Menschen umtreibt. Fragen von medizinischem Personal und Bürgern/Patienten und die Antworten der Experten des MRSA-net Projektes finden sich in der FAQ Datenbank www.mrsa-n Daten und Fakten
Der Wundkeim Staphylococcus aureus verursacht weltweit die meisten im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Besonders kritisch sind dabei Infektionen durch methicillinresistente Staphylokokken (MRSA), für die es nur noch wenige Möglichkeiten der Antibiotikatherapie gibt. In Deutschland hat sich seit ein paar Jahren die mikrobiologische MRSA-Rate auf mittlerem Niveau von ca. 20 % eingependelt [1]. Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Jährlich infizieren sich zirka 14.000 Menschen mit MRSA [2]. Nach Einschätzungen des European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) gibt es zirka 170.000 MRSA-Infektionen, zirka 5000 Todesfälle durch MRSA und zirka 1 Mio. zusätzliche Krankenhaustage in Europa. Die MRSA-Rate ist nicht schicksalhaft!
Insbesondere in den Niederlanden zeigt sich deutlich, dass durch ein konsequentes und koordiniertes Vorgehen MRSA auf einen geringen Restanteil zurückgedrängt werden kann. Schon seit Anfang der 80er- Jahre wird nach dem Prinzip „search and destroy“ vor Krankenhausaufnahme nach MRSA gesucht und der Patient ggf. konsequent saniert. Entscheidend ist aber auch der umsichtige Umgang mit Antibiotika, der in den Richtlinien der niederländischen Arbeitsgruppe für Antibiotika (http:/ Lösungsansätze Seit vielen Jahren gibt es aber auch in Deutschland Bemühungen, Antibiotikaresistenzen in den Griff zu bekommen. Schon seit 1999 liegen Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von MRSA der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des Robert Koch-Instituts vor, die jedoch nicht konsequent umgesetzt wurden. Ein nachhaltig erfolgreiches MRSA-Management erfordert regional abgestimmtes Handeln innerhalb etablierter Zuweiserstrukturen, d.h. von Krankenhaus, Rehabilitation, Heim, Praxis und anderen betroffenen Einrichtungen. Dieser Ansatz der regionalen Netzwerkbildung hat Eingang in nationale Strategien zur Eindämmung der Weiterverbreitung von MRSA gefunden [3,4].Netzwerke
Es gibt inzwischen in ganz Deutschland eine Reihe von regionalen und überregionalen Initiativen zur Vernetzung von Akteuren des Gesundheitswesens. Informationen hierzu sind auf den Internetseiten des RKI zu finden unter: Netzwerklandschaft Nordrhein-Westfalen Informationen zu Netzwerken in Nordrhein-Westfalen und Ansprech partnern finden sich unter:
- www.liga.n Voneinander lernen: EUREGIO MRSA-net
Bereits im Jahr 2005 wurde das Projekt EUREGIO MRSA-net als regionales Netzwerk zum Schutz der Bevölkerung vor Infektionen mit MRSA in der deutsch-niederländischen Grenzregion Twente/Münsterland ins Leben gerufen [5]. In diesem Projekt standen der Austausch von Wissen und Technologien sowie eine Grenzüberschreitende Kooperation zur Verbesserung der Umsetzung von MRSA-Präventions- und Kontrollstrategien im Vordergrund (nähere Informationen unter www.mrsa-n EurSafety Health-net
Aufgrund des Erfolges des MRSA-net Twente/Münsterland startete im Jahr 2009 das „EurSafety Health-net“ als Nachfolger (www.eursaf Ausblick Die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie DART (2008) enthält Bündel von Maßnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. Zu diesen Maßnahmen gehören z.B. der Aufbau eines Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS), das Monitoring des Antibiotikaverbrauchs, die Förderung von regionalen Netzwerken und von Forschungsprojekten zum rationalen Einsatz von Antibiotika. Die Umsetzung der einzelnen Schritte dieser Strategie ist ein erfolgversprechender Ansatz zur nachhaltigen Verbesserung der Situation in Deutschland. Und zum Schluss eine Antwort auf die Frage „Kann ich auch MRSA durch meine Katze oder meinen Hund bekommen?“ Ja. Da aber bei fast allen Haustierarten über Besiedlungen und Infektionen berichtet wird, kann unter Umständen von jeder dieser Tierarten eine MRSA-Besiedlung des Menschen ausgehen. Erkrankungsfälle mit Haut- und Wundinfektionen oder Atemwegserkrankungen mit vom Tier stammenden MRSA wurden bisher nur selten beobachtet. Literatur
[1] Eropean Centre for Disease Prevention and Control. Antimicrobial resistance surveillance in Europe 2009. Annual Report of the European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARSS-Net). Stockholm: ECDC; 2010. Foto: © Dr. Inka Daniels-Haardt |
L&M 6 / 2011Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Die Autoren:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |