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Zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung

Zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung

Brückenschlag

Die Aufgaben des Fachgebietes Labor­medizin erstrecken sich von der Grundlagenforschung über die Lehre und die Umsetzung neuer diagnostischer Entwicklungen in die Praxis bis zur ­patientenorientierten Diagnostik in der Krankenversorgung. Die Labor­medizin ist als Pflichtfach ein fester Bestandteil im Ausbildungsprogramm der Medizinstudenten. Eine kompetente Besetzung mit ­herausragenden Wissenschaftlern an den Universitäten und Hoch­schulen ist deshalb von ­enormer Bedeutung für die weitere Entwicklung des Fachgebietes.

In der Krankenversorgung reichen die Aufgaben der Labormedizin von der Prävention über die Diagnosefindung bis zur Therapie­überwachung. Die Labormediziner sind verantwortlich für die Analytik in hoher Qualität, die Befundinterpretation und die kompetente Beratung hinsichtlich der ­Nutzung optimaler diagnostischer Pfade. Die technische Entwicklung der Analysensysteme klinischer Laboratorien zu komplexen Einheiten hat in den letzten Jahren immer stärker zur Zentralisierung der Labordiagnostik geführt. Die modernen Informationssysteme ermöglichen es, dass die Analysenbefunde unmittelbar nach der technischen und medizinischen Vali­dation dem behandelnden Arzt zur Verfügung stehen und direkt und sicher vor Manipula­tionen Eingang in die elektronische Krankenakte finden.

Fachübergreifende ­Zusammenarbeit

Die Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriums­medizin e. V. (DGKL) Um den Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung besser gerecht zu werden und die Kapazitäten optimaler zu nutzen, wurde im Jahr 2003 durch eine Fusion der beiden bis dahin isoliert agierenden Gesellschaften, der „Deutschen Gesellschaft für ­Klinische Chemie (DGKC)“ und der „Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin (DGLM)“, die „Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Labo­ratoriumsmedizin e. V. (DGKL)“ gegründet. Sie ist damit die führende Fach­gesellschaft in Deutschland für alle medizinisch-labordiagnostischen Untersuchungen. Das Motto der DGKL lautet: Wir fördern die Wissenschaft, wir stehen für Qualitätssicherung und wir investieren in den wissenschaftlichen Nachwuchs. 1127 Mediziner und Naturwissenschaftler sind Mitglieder der Gesellschaft. Sie arbeiten gemeinsam mit Experten aus angrenzenden Fachgebieten und der Industrie in Sektionen und Arbeitsgruppen an spezifischen Fragestellungen. Die aktuellen Arbeitsthemen der Sektionen sind endokrinologische Laboratoriumsdiagnostik, molekulare Diagnostik und Immundiagnostik. In den Arbeitsgruppen werden die Themen Autoimmundiagnostik, Biobanken, Bioinformatik, diagnostische Pfade, Durchflusszytometrie und quantitative Mikroskopie, Entscheidungsgrenzen/Richtwerte, Genomics, klinisch-toxikologische Analytik, Labormanagement, LC-MS/MS in der Labormedizin, multimediale Lehre, POCT, Porphyriediagnostik und Proteomics & Metabolomics behandelt. Als Zusatzqualifikation bietet die DGKL Biochemikern, Biologen und Chemikern die Möglichkeit an, sich zum klinischen Chemiker weiterbilden zu lassen. Der Präsident der Gesellschaft, Prof. Dr. med. Joachim Thiery, ist Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und Direktor des Institutes für Laborato­riumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik des Universitätsklinikums Leipzig. Zu den Hauptaufgaben des Präsidiums der DGKL gehören die qualifizierte wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung der Labor­ärzte und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Gesellschaft im Rahmen der Stiftung für Pathobio­chemie und Molekulare Diagnostik sowie die 2013 gegründeten Nachwuchsakademie, die in Kooperation mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft wissenschaftliche Forschungsprojekte junger Wissenschaftler unterstützt. Im regelmäßigen Turnus vergibt die DGKL anerkannte wissenschaftliche Förder­preise. Fünf Preisträger des überaus renommierten Preises „Biochemische Analytik“ wurden nach dieser Auszeichnung durch die DGKL mit dem Nobelpreis geehrt.

„Labormedizin und Klinische Chemie – ein interdisziplinärer Partner in Klinik und Forschung“

– unter diesem Motto stand das wissenschaftliche Programm der 10. Jahres­tagung der Deutschen Vereinigten Gesellschaft für ­Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, die vom 23. bis 26. Oktober 2013 in Dresden stattfand. Das wissenschaftliche Programm gestalteten renommierte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Die Themen der Tagung waren angelegt, das Fachgebiet in seiner Breite aktuell abzubilden.


„Die technische Entwicklung der Analysensysteme klinischer Labora­torien zu komplexen Einheiten hat in den letzten Jahren immer stärker zur Zentralisierung der Labordiagnostik geführt. Die modernen Informationssysteme ermöglichen es, dass die Analysenbefunde unmittelbar nach Validation dem behandelnden Arzt zur Verfügung stehen.“

Wesentliche Inhalte der 10. Jahrestagung der DGKL

Den Plenarvortrag „Radiocarbon analysis of cell and tissue regeneration in humans“ hielt Frau Prof. Kirsty Spalding. Sie ist Arbeitsgruppenleiterin am Department of Cell and Molecular Biology des Karolinska Institutes Stockholm (Schweden) und eine weltweit anerkannte Expertin im Bereich der regenerativen Medizin sowie eine innovative Wissenschaftlerin in der diagnostischen Bio­medizin. Interaktionen der Blutzellen, insbesondere unter den Bedingungen der Entzündung, waren wesentliche Inhalte der ­Symposien „Vaskuläre Inflammation“ und „Hämostaseologie“. Das zentrale Referat hatte die international bekannte Spezialistin für die Interaktion von Leukozyten mit der Gefäßwand, Prof. Sussan Nourshargh vom Willam Harvey Research Institut in London, übernommen. Auch für das Symposium „Immunologie“ konnten international führende Experten der klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Immun- und Entzündungsforschung gewonnen werden. Die Bedeutung von mikroRNA und zirkulierender Tumor-DNA waren wichtige Themen des Symposiums „Molekulare Onkologie“. Mit neuen Ansätzen in der Adi­positasforschung beschäftigte sich das Symposium „Metabolische Erkrankungen“. Störungen des Knochenstoffwechsels waren das bestimmende Thema des Symposiums „Endokrinologie“. Die Referate des Symposiums „Kardiovaskuläre Erkrankungen“ reichten von genomweiten Assoziationsstudien kardiovaskulärer Erkrankungen bis zur Diagnostik, Monitoring und Prognostik der Herzinsuffizienz mit Biomarkern. Die noch relativ jungen Disziplinen wie „Lipidomics“ und „Meta­bolomics“ beschäftigten sich mit der Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis. Das Fachgebiet „Hämatologie“ befasste sich mit diagnostischen Verfahren in der Zukunft wie „Von der Morphologie zum Next-­Generation-Sequenzing“, „Digitale Morphologie in der täglichen Routine“ und „Molekulargenetische Diagnostik von Anämien und Hämoglobinopathien“. Die Symposien zu den Themen „Allergologie“, „Porphyrie“, „Labormanagement“, „Biobanking“ und „POCT“ erwarteten die Teilnehmer mit interessanten Referaten zu Themen der täglichen Praxis. Im Symposium zum Thema „Qualitätssicherung“ wurde auch die Verantwortung der Labormedizin im Bereich der Transplantationsmedizin diskutiert. Die Sitzungen der Sektionen und Arbeits­gruppen fanden zum Teil als Joint Sym­posien statt, so das Symposium „Klinische Massen­spektrometrie und Therapeutisches Drug Monitoring – anspruchsvolle Zusammenarbeit“. Ein Festsymposium beschäftigte sich mit dem Thema „Präanalytik“. Die Festreferenten zeigten, dass das Thema auch für Omics-Technologien oder das Bio­banking von wesentlicher Bedeutung ist. Junge Wissenschaftler konnten sich in einer Sonderveranstaltung über die Möglichkeiten der Forschung mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft informieren. Der Tradition der Gesellschaft folgend, bildeten praktische Kurse den Abschluss der Tagung. Sie wurden zur Jubiläums­tagung durch Fachdiskussionen ergänzt, in denen die Teilnehmer ihre Fragen aus der Praxis mit erfahrenen Kollegen diskutieren konnten. Die Jahrestagung wurde von einer großen Industrieausstellung begleitet. Außerdem empfingen die Industriepartner die Tagungsteilnehmer auf 9 Firmensymposien mit einem interessanten, breit gefächerten Themenangebot.

Mit Gerinnungshemmern leben – Thema des Öffentlichkeitsabends

Dem Spezialgebiet der Tagungspräsidentin entsprechend, spielten Fragen der Hämos­taseologie nicht nur in den wissenschaft­lichen Symposien eine Rolle. Praxisrelevante Probleme bei Blutungen oder Thrombosen standen im Mittelpunkt einer Fachdiskussion sowie eines Firmensymposiums. Da die Zahl der Patienten, die sogenannte Blutverdünner einnehmen, ständig steigt und neue Medikamente mit einer anderen Wirkungsweise verfügbar sind, konnten Patienten und interessierte Personen aus der Bevölkerung in einem Telefonforum und einem Öffentlichkeitsabend ihre Fragen zum „Leben mit Gerinnungshemmern“ an kompetente Ärzte der Dresdner Gefäßzentren stellen.

L&M 7 / 2013

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe L&M 7 / 2013.
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