Frischzellenkur für das LaborNeue Gestaltungsideen für Laborarbeit im WandelIn der Laborarbeit findet ein Paradigmenwechsel hinsichtlich Tätigkeitsanteilen und Technologieeinsatz statt. In dem Verbundprojekt „Lab 2020“ sowie im „Lab Innovation Center“ forschen zwei Fraunhofer Institute gemeinsam mit Partnern aus der Industrie an der Zukunft von Laborarbeit und entwickeln praxisnah Gestaltungslösungen. Veränderungen in der Laborarbeit werden besonders durch Nutzeranalysen und Expertenbefragungen deutlich. So untermauern aktuelle Studien veränderte Nutzeransprüche an Labore. Die Automatisierung und Computerisierung von Laborarbeit, das Arbeiten in Teams sowie die Zusammenarbeit mit Forschern aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen werden in Befragungen immer wieder als zentrale Themen für den Wandel in der Laborarbeit genannt. Zudem werden Fragestellungen zur Ergonomie von Forschungsumgebungen für die Labornutzer immer wichtiger. Die Geräuschkulisse sowie das Raumklima werden dabei als größte Störfaktoren genannt. Die Ergebnisse einer im Rahmen von „Lab 2020“ durchgeführten Befragung von Forschern und Technikern in europäischen Life Science Laboren [1] belegen beispielsweise eindrücklich die Relevanz von Technologie und deren flexibler Integration ins Labor. So rangieren die Vernetzung von IT mit Laborgeräten sowie die Adaptierbarkeit von Versorgungssystemen und der Flächenbedarf für Laborgeräte unter den Topnennungen der notwendigen Veränderungen in den nächsten Jahren (siehe Abb. 1). Aber auch hinsichtlich der allgemeinen Arbeitsweise werden Veränderungen sichtbar. Zum Beispiel wird Teamarbeit immer bedeutender. So wurde im Rahmen einer Prognose zu Veränderungen der Tätigkeiten speziell eine Zunahme von Meetings aufgeführt. In der Detailfrage zu Teamarbeit wurde dazu die fach- und arbeitsgruppenübergreifende (cross-funktionale) Zusammenarbeit als besonders wichtig erachtet (siehe Abb. 2a und 2b). Das Lab Innovation Center - ein Labor für Labore
Wie in den Abbildungen unten aufgezeigt, bewirken die Veränderungen einen Anpassungsbedarf bei Laborumgebungen. Um nicht nur in der Theorie zu forschen, haben das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik IGB sowie Arbeitswirtschaft und Organisation IAO daher das „Lab Innovation Center“ ins Leben gerufen. Im „Lab Innovation Center“ werden innovative Produkte im täglichen Praxiseinsatz evaluiert sowie eigene Lösungen entwickelt und umgesetzt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Vernetzung von Labortechnik und IT sowie der technischen Unterstützung von Teamarbeit im Forschungsprozess. Basis des „Lab Innovation Center“ ist ein Labor für Zellsysteme der Forschungsgruppe um die international renommierten Wissenschaftlerin Prof. Heike Mertsching. Die Forschungsgruppe entwickelt u.a. 3- dimensionale Matrizen menschlichen Gewebes, die beispielsweise für Tests von Medikamenten und z.B. in der Form von Hautmodellen auch als Testmodelle für Kosmetika genutzt werden können. [2] Der sehr innovative und erfolgreiche Forschungsansatz der Gruppe beinhaltet die Nutzung von Bioreaktoren zur Züchtung entsprechender Zellsysteme sowie ein umfassendes Wissensmanagement bezogen auf Analysedaten und die Dokumentation der entsprechenden Arbeitsschritte. Er beinhaltet des Weiteren einen hohen Anteil an (cross-funktionaler) Teamarbeit – so z.B. mit Materialwissenschaftlern zur Unterstützung bei chemischen Fragestellungen hinsichtlich von Oberflächenanalysen. Intelligente Vernetzung
Ein wichtiger Schwerpunkt in der Forschungsarbeit im „Lab Innovation Center“ ist die Flexibilisierung von computerbezogenem Arbeiten und eine umfassende Wissensdokumentation. Jeder, der schon einmal ein klassisches Laborbuch gesehen oder geführt hat, weiß wie schwierig es z.T. ist, die Informationen später geordnet auszuwerten oder diese überhaupt lesen zu können, wenn die entsprechende Person das Institut oder das Unternehmen verlassen hat. Im „Lab Innovation Center“ kommt ein elektronisches Laborbuch zum Einsatz, welches im Kontext einer Gesamtvernetzung weiter zu einer interaktiven Leitwarte ausgebaut wird. So sind im „Lab Innovation Center“ auch Laborgeräte (z.B. Mikroskope, Zentrifugen) ins System integriert, sodass entsprechende Ergebnisse direkt als Grafik in die Laborbuchseiten der Nutzer übernommen werden. Die Vorteile eines solchen Systems liegen auf der Hand: Die Datenübertragung ist konsistenter, den Forschern werden zeitaufwändige „handwerkliche“ Dokumentationsarbeiten abgenommen und ein optimaler Datenzugriff wird gewährleistet – das dokumentierte Wissen ausscheidender Kollegen bleibt nicht nur verfügbar, sondern lässt sich auch problemlos recherchieren. joerg.castor@iao.fraunhofer.de Foto: © Dipl. -Ing. Jörg Castor |
L&M 1 / 2008Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download Der Autor:Weitere Artikel online lesenNewsSchnell und einfach die passende Trennsäule findenMit dem HPLC-Säulenkonfigurator unter www.analytics-shop.com können Sie stets die passende Säule für jedes Trennproblem finden. Dank innovativer Filtermöglichkeiten können Sie in Sekundenschnelle nach gewünschtem Durchmesser, Länge, Porengröße, Säulenbezeichnung u.v.m. selektieren. So erhalten Sie aus über 70.000 verschiedenen HPLC-Säulen das passende Ergebnis für Ihre Anwendung und können zwischen allen gängigen Herstellern wie Agilent, Waters, ThermoScientific, Merck, Sigma-Aldrich, Chiral, Macherey-Nagel u.v.a. wählen. Ergänzend stehen Ihnen die HPLC-Experten von Altmann Analytik beratend zur Seite – testen Sie jetzt den kostenlosen HPLC-Säulenkonfigurator!© Text und Bild: Altmann Analytik ZEISS stellt neue Stereomikroskope vorAufnahme, Dokumentation und Teilen von Ergebnissen mit ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508ZEISS stellt zwei neue kompakte Greenough-Stereomikroskope für Ausbildung, Laborroutine und industrielle Inspektion vor: ZEISS Stemi 305 und ZEISS Stemi 508. Anwender sehen ihre Proben farbig, dreidimensional, kontrastreich sowie frei von Verzerrungen oder Farbsäumen. © Text und Bild: Carl Zeiss Microscopy GmbH |